Yoga ist ein Jahrtausende altes System und stammt aus Indien. Es basiert auf Achtsamkeit und beinhaltet unter anderem Körpertechniken: (asana), Atemtechniken: (pranayama) und auch Reinigungs-techniken: (kriya) die Körper, Geist und Seele in einen entspannten Zustand bringen können.
Yoga übersetzt bedeutet: anjochen, eine Verbindung schaffen und zwar zwischen den Ebenen des Körpers, des Geistes und der Seele. Alle Sinne und die Emotionen (Energie-in-motion = Energie in Bewegung) sollen in die richtige Richtung gelenkt werden.
Yoga ist gleichzeitig auch ein Reinigungsweg um äußere und innere Blockaden zu lösen. Solche Widerstände behindern den Fluss unserer "Lebensenergie" - der Urkraft - (prana), die eigenständig in den Energiebahnen (nadis) unseres Körpers fließt. Oftmals kann sich dies in gesundheitlichen Störungen äußern.
Ein durch Yoga stabilisierter und harmonisierter Prana-Fluss führt allgemein zu mehr Klarheit, Wohlsein und innerer Balance.
Yoga offenbart als philosophisches System sogar einen Weg zur Erkenntnis über das "Wahre Selbst", den "göttlichen Kern" in uns, bzw. dem Bewusstsein über unser "All-Eins-Sein". Samadhi - die Verschmelzung mit dem göttlichen Urgrund (Erleuchtung) - galt als das höchste Ziel im Yoga.
Alle Yoga-Übungen dienten somit nur zur Vorbereitung, um den Lotus-Sitz (padmasana) zu meistern und so durch längeres Verweilen mit aufgerichteter Wirbelsäule, in den Zustand der Meditation (achtsame, wache Ruhehaltung körperlich und geistig) zu gelangen, bis zur letzten Stufe - samadhi - der sogenannten Erleuchtung, oder auch dem Erwachen, welches einhergeht mit dem Erkennen der in uns liegenden Weisheit/Wahrheit und dem Erlangen von Freiheit.
Yoga ist somit eine mögliche Form - von vielfältigen Formen - zur Rückkehr in die "Erfahrung der ursprünglichen Einheit".
(Schriften: Upanishaden, Bhagavad Gita, Hathapradipika, Vijnana Bhairava)
"Die tiefste Lehre der Gita sei das selbstlose Handeln als Opfer für das Weltenganze, dies könne man aber nur vollbringen, wenn man die Einheit des Vielen im Ganzen erkenne."
(Annie Besant, Theosophische Gesellschaft)
Hatha-Yoga ist ein Weg der Energie. Der Begriff Hatha bedeutet wörtlich übersetzt "kraftvoll" und bezieht sich auf die Körperarbeit. So steht der Körper auch im Mittelpunkt des ursprünglich tantrischen, der Welt zugewandten Hatha-Yoga. Durch die körperlichen Erfahrungen im Außen auf der noch grobstofflichen Ebene (Wurzel der Lotusblume), gelangen wir am Ende nach innen zur Feinstofflichkeit, dem geistig spirituellen Bewusstsein (Blüte der Lotusblume).
Die symbolische Bedeutung erklärt "Ha" mit Sonne (rechts, aktivierende Energie, männliches Prinzip, Siva) und "tha" mit Mond (links, beruhigende Energie, weibliches Prinzip, Sakti). Die zunächst noch polaren - also getrennt im Körper existierenden - Energien sollen harmonisiert und schlussendlich wieder vereinigt werden.
Dem Körper wird im Hatha-Yoga (als Gefäß der göttlichen Energie=Sakti und des göttlichen Bewusstseins=Siva) daher größte Wertschätzung entgegen gebracht. Indem er gemeistert wird (über Übungen bis zur Meditation) kann Befreiung (moksha) erlangt werden.