Die Zeit, anscheinend immer schneller und flüchtiger werdend, reicht für die zunehmenden Anforderungen, sowohl im häuslich-familiären, als auch im beruflichen Alltag, oftmals immer weniger aus. Das Pandemiegeschehen der letzten Jahre hat uns allen neue und ungewohnte Belastungen zusätzlich beschert, Unsicherheit, Angst und Sorgen lassen irgendwann auch den Körper nicht mehr unberührt, führen zu Enge, Verschlossenheit und Traurigkeit.
Viele Menschen sehen sich einem stetig steigenden Leistungsdruck ausgesetzt. Innerliche „Anspannung“ wird nicht selten zum Dauerzustand, äußerliche „Verspannungen“ zeigen sich als ganz natürliche Folge - ............. wenn wir uns nicht genügend Raum für "persönliche Auszeiten" nehmen können, um die beiden Pole von An- und Entspannung wieder in eine Balance zu bringen.
Selbst in vermeintlichen Ruhephasen sind unsere Sinne allzu oft noch permanent beschäftigt: die Ohren hören Lärm, Gespräche, Musik usw., die Augen finden durch die visuelle Reizüberflutung - z. B. auch durch die Werbung - im allgemeinen Umfeld kaum noch Ruhepunkte. Über unsere Sinne nehmen wir also in der Regel beständig "Nahrung" auf, die unser Geist - oftmals unnötiger Weise, da nicht wirklich wertvoll - "verdauen" muss. Die mentale Aktivität steigt. Nicht nur unsere Handys, auch wir sind immer „eingeschaltet“, um ja nichts zu verpassen. Der daraus resultierende erhöhte Energieverbrauch führt zur schnelleren Erschöpfung.
Negativer Stress, depressive Verstimmungen oder gar Burnout sind immer häufiger die unausweichlichen Folgen. Eine Menge "geistiger Müll" blockiert oder behindert uns im Innern. Auch dies lässt sich sicherlich in vielen Fällen im körperlichen Bereich als Einschränkung bzw. Blockade wiederfinden. Von Zeit zu Zeit ist es nun mal notwendig, unsere Schubladen im Küchenschrank aufzuräumen bzw. von Unbrauchbarem zu befreien, um Platz für Neues zu schaffen. Genauso notwendig ist so auch der "innere Hausputz".
Der Yogaweg führt uns von außen über die Körper-übungen, die sogenannten asanas, allmählich immer weiter nach innen. Auch durch die Integration des Atems, die pranayamas, welche ein wichtiger Bestandteil der Yogastunde sind. Yoga ist gleichzeitig auch ein Reinigungsweg, hierfür sind die kriyas (spezielle Reinigungstechniken) eine wertvolle Hilfe. Durch die Yogapraxis können körperliche Blockaden aufgespürt und gelöst werden, wodurch auch die Lebensenergie - "prana" eine selbständig in uns strömende Kraft - wieder besser ins Fließen gebracht wird. (s. auch Über Yoga)
Mit Yoga können Sie also den Zeichen der heutigen Zeit bewusst entgegenwirken. Yoga dient zur Prävention gegen die ersten Stress-Symptome.
Sich wieder zu „be-Sinnen“ und zu „ent-Spannen“ ist also notwendiger denn je. „Inne-halten" - um unseren "innersten Kern", unsere "Seele" oder das "Was-wir-wirklich-sind" wieder "aufzu-Spüren" oder zu "er-Innern" - wird uns über den Yogaweg ermöglicht, der uns wieder in die Offenheit und Weite führt. Meditation, die bei fortgeschrittener Yogapraxis zunehmend wichtiger wird kann ein Weg sein.
Hierbei lassen wir all die äußeren, veränderlichen Dinge hinter uns, um diesem "innersten Kern", der unveränderlich, ruhevoll in uns weilt wieder näher zu kommen.
Denn nach Patanjali (Verfasser der Sutren, eine der bedeutendsten alten Schriften über Yoga) im Sutra I/2 ist der eigentliche Zweck des Yoga:
"Das vollständige zur-Ruhe-kommen der Bewegungen des Geistes". (yogas citta-vrtti-nirodhah)